In wenigen Wochen eröffnet das AMEOS Klinikum für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Heiligenhafen das neu erbaute „Fachzentrum für Intensiv-Psychiatrie“. In das moderne Klinikgebäude wird eine der vorhandenen gerontopsychiatrischen Stationen einziehen.
Die Gerontopsychiatrie befasst sich mit psychischen Störungen im hohen Lebensalter und richtet sich daher speziell an die Bedürfnisse älterer Menschen. Die Station im Fachzentrum ist deshalb vor allem für Menschen ab dem 65. Lebensjahr konzipiert. Das bedeutet barrierefrei und sehr funktional für eine gute Orientierung der Patientinnen und Patienten. Sie leiden häufig unter Verwirrtheitszuständen, sogenannten Delirien bei oftmals vorbestehenden demenziellen Syndromen. Behandelt werden sie, nach eingehender Diagnostik, von einem multiprofessionellen Team aus Fachärzten, Psychologinnen, Ergotherapeutinnen, Physiotherapeuten, Sozialarbeiterinnen und Pflegefachkräften. Das Therapieangebot reicht dabei von Gesprächs-, Ergo- und Psychotherapie über eine adäquate medikamentöse Behandlung bis zu aktivierenden Pflegemaßnahmen.
„Ziel der stationären Behandlung ist es, die Patientinnen und Patienten wieder in ihr ursprüngliches soziales Umfeld zu entlassen, sei es die eigene Wohnung oder den bereits bestehenden Platz in einer Pflegeeinrichtung. Bei fehlenden Rückkehrmöglichkeiten erfolgt eine alternative Vermittlung durch unsere Sozialpädagoginnen“, erklärt Dr. Philipp Kämpf, Leitender Abteilungsarzt im AMEOS Klinikum Heiligenhafen.
Eine Besonderheit der gerontopsychiatrischen Station im Neubau ist, dass es sich um eine geschützte Station handelt. Rechtliche Behandlungsgrundlage basiert dabei auf einem richterlichen Beschluss. Für das Versorgungsgebiet Ostholstein sowie die Stadt Kiel ist das AMEOS Klinikum Heiligenhafen verpflichtet, Patientinnen und Patienten aufzunehmen, die auf Grundlage des sogenannten „Gesetzes zur Hilfe und Unterbringung von Menschen mit Hilfebedarf infolge psychischer Störungen“ auf einer geschützten Station untergebracht werden müssen.
„Für Angehörige ist dies oftmals eine sehr herausfordernde Situation. Um die Unterbringung und Weiterverlegung zu erleichtern, sollten Angehörige frühzeitig eine Vorsorgevollmacht erteilen. Auch die Beantragung einer Pflegestufe für bereits häuslich betreute Personen kann die Prozesse vereinfachen“, fügt Dr. Kämpf hinzu.
Sein Team freut sich auf den Umzug in die neuen Räumlichkeiten. „Unseren Mitarbeitenden, Patientinnen und Patienten wird ein modernes Umfeld geboten. Besonders auf geschützten Stationen steht der Teamzusammenhalt im Vordergrund. Jeder kann seine Stärken und Ideen einbringen.“