Von der Blinddarm-OP bis hin zur Entfernung bösartiger Tumore werden im AMEOS Klinikum Mitte Bremerhaven verschiedenste Krankheitsbilder nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen chirurgisch behandelt. Dr. med. Frank P. Schulze ist Chefarzt für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie im Klinikum und gibt Einblicke in seinen Praxisalltag.

Darm-OPs sind Routine-Eingriffe

Die häufigsten Fälle, die Dr. Schulze und sein Team behandeln, sind Leistenbrüche sowie die Entfernung von Gallenblase, Blinddarm oder Darm-Anteilen, zum Beispiel bei der Divertikel-Krankheit oder bei bösartigen Darm-Tumoren. Als Divertikel werden kleine Ausstülpungen der Darmwand bezeichnet, die Schmerzen im Unterbauch, Verdauungsprobleme oder Entzündungen verursachen können. „Operationen am Darmtrakt sind meist Routine-Eingriffe“, so Dr. Schulze, der seit drei Jahren Chefarzt in Bremerhaven ist und davor zehn Jahre Chefarzt im Ruhrgebiet war.

In aller Regel kommt es nicht zu Komplikationen und der Eingriff und die anschließende Erholung verlaufen problemlos. Wenn möglich, werden die OPs minimal-invasiv – also mittels äußerst kleiner Schnitte – durchgeführt. Ein künstlicher Darmausgang ist nur in ganz seltenen Fällen erforderlich. Dieser kann dann meist auch schon nach kurzer Zeit wieder entfernt werden.

Wöchentliche Tumorkonfernzen im Klinikum

In besonderen Fällen mit außergewöhnlichen Befunden oder bei Patienten mit besonders hohem Risiko empfiehlt der Mediziner im Einzelfall eine Zweitmeinung durch einen weiteren Experten – beispielsweise eine Universitätsklinik. „Das Ziel ist die Heilung“, betont Dr. Schulze. „Uns ist es sehr wichtig, dass die Lebensqualität erhalten bleibt, beziehungsweise wiederhergestellt wird.“

Der Chefarzt trägt gemeinsam mit seinem interdisziplinären Team eine hohe Verantwortung. Wöchentlich findet eine Tumorkonferenz im Klinikum statt, bei der alle aktuellen Erkenntnisse und Fälle besprochen werden: Welches Behandlungskonzept ist für den Patienten das Beste, ist eine Operation wirklich angezeigt, sind zusätzliche Behandlungen wie Chemotherapie oder eine Bestrahlung zur Gesundung des Patienten ratsam?

Medizinische Leitlinien geben den Rahmen vor

Im interdisziplinären Team werden alle Erkenntnisse und Befunde dargelegt und besprochen. Die Behandlung orientiert sich dabei grundsätzlich an den gültigen Leitlinien der Medizinischen Fachgesellschaften, die regelmäßig aktualisiert werden. Regelmäßig werden die Leitlinien auf Basis neuester wissenschaftlicher Forschungsergebnisse überprüft.

Das persönliche Gespräch ist wichtig

„Unsere Patienten können sicher sein, immer entsprechend der neuesten Erkenntnisse behandelt zu werden“, erklärt Dr. Schulze, der seine Fachausbildung an der Medizinischen Hochschule Hannover und in der Universitätsklinik Göttingen absolviert hat. Auch Transparenz hat für ihn einen hohen Stellenwert: „Patienten müssen ihre Diagnose und das Behandlungskonzept verstehen und nachvollziehen können. Deshalb nehme ich mir Zeit für die Visiten und auch für ein Vier-Augen-Gespräch.“