Jährlich lädt das AMEOS Klinikum Kaiserstuhl gemeinsam mit der Stadt Vogtsburg, der Deutschen Herzstiftung und dem Verein der Freunde und Förderer des Krankenhauses Dr. Lay in die Festhalle nach Vogtsburg-Bischoffingen ein. Für das seit über 60 Jahren erfolgreich bestehende Internistische Akutkrankenhaus mit einer Spezialisierung in der Behandlung von Alterserkrankungen und Alkoholabhängigkeit, ist die Aufklärung über die Vermeidung von Erkrankungen, neueste Behandlungsmethoden und weiterführende Behandlungsoptionen ein wichtiges Anliegen.

Das Vogtsburger Herzseminar ist eine von deutschlandweit über 1000 Aufklärungsveranstaltungen, die im Rahmen der Herzwochen der Deutschen Herzstiftung jährlich stattfinden. In diesem Jahr stand das Herzseminar unter dem Motto: „Ein Herz für Gesundheit“. Die Begrüßung der über 200 Gäste übernahmen Dr. Hannes Rengshausen, Chefarzt am AMEOS Klinikum Kaiserstuhl und Benjamin Bohn, Bürgermeister der Stadt Vogtsburg im Kaiserstuhl. Die Veranstaltung aus der Reihe Medizinforum, bei der die Gäste aus der Bevölkerung im Nachgang der Vorträge Fragen an die Ärzte stellten, konnte auch in diesem Jahr ein inhaltsreiches Programm präsentieren und mit der Spendenaktion für den Verein Kinderherzen retten e.V. einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit von herzkranken Kindern leisten.

In seinem Einführungsvortrag referierte Dr. Hannes Rengshausen über neueste Forschungsergebnisse zum biologischen Alterungsprozess und nahm dabei Bezug auf die zunehmend diskutierte Möglichkeit, der „Krankheit Alter“ sogar therapeutisch zu begegnen. Der deutsch-amerikanische Forscher Steve Horvath ist überzeugt davon, dass sich das Altern aufhalten lässt. Er war der erste, der offiziell Möglichkeiten einer medikamentösen Therapie veröffentlichte, die den Alterungsprozess verlangsamen sollen. Ein weiteres Forscherteam aus den USA sorgt im Herbst  2019 ebenfalls  für Schlagzeilen. Die Wissenschaftler postulieren, den Prozess des Alterns insgesamt – und damit auch des Alterns des menschlichen Herzens –stoppen zu können und medikamentös umzukehren.

Der Chefarzt präsentierte ebenfalls neueste Forschungsergebnisse zu den aktuell vieldiskutierten Entwicklungen auf dem Gebiet der Altersbestimmung mittels sogenannter biologischer Uhren. Dr.Rengshausen erörterte die sich daraus ergebenden durchaus vielversprechenden Ansätze zu medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten, betonte aber gleichzeitig die Tatsache, dass diese noch sehr junge Wissenschaft und die Therapieansätze noch in der allerfrühesten Entwicklungsphase stünden und in den aktuell  laufenden  größeren  Studien überprüft werden müssen. Des Weiteren stellen sie aktuell noch keine  ernsthafte Therapieoption  für die Alterserkrankung Herzinsuffizienz dar. Die aktuell erwiesenermaßen geprüft bessere Prävention gegen eine progrediente Herzinsuffizienz läge sicher weiterhin im ärztlich überwachten gezielten Training der kardialen Leistungsfähigkeit im Rahmen von Herzssportgruppen, womit er zum anschließenden Vortrag von Frau Dr. Katharina Schütz überleitete.  

Im zweiten Vortrag sprach Dr. Katharina Schütz, Hausärztin und Ärztliche Leiterin der Präventions- und Rehabilitationssportgruppen im Turnverein Breisach darüber, wie mit gezielten Übungen zur Steigerung der kardiologischen Fitness der ganze Körper bis ins hohe Alter gesundheitlich unterstützt werden kann und dies zudem Motorik, Gleichgewicht und die soziale Zusammengehörigkeit fördert. Übungsleiter Bernhard Stoll führte mit allen Teilnehmern eine kurze Übungssequenz durch, die für die Gäste die positive Wirkung der Bewegungsabläufe erlebbar machte.

Dr. David Schibilsky, Oberarzt in der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie Universitäts-Herzzentrum Freiburg und Bad Krozingen stellte im dritten Vortrag des Abends den aktuellsten Stand der Wissenschaft im Bereich der Herztransplantation und Herzunterstützungssysteme vor. Hier ist die Medizin in der Lage durch modernste Technologien Leben zu retten und eine signifikante Steigerung der Lebensqualität herbei zu führen. Ebenfalls stellte er das Projekt „Kinderherzen retten e.V.“ vor. Der Verein hilft, herzkranken Kindern aus medizinisch weniger entwickelten Ländern mit einer einmaligen Operation ein gesundes Leben zu ermöglichen. Ohne einen entsprechenden chirurgischen Eingriff gibt es für die betroffenen Kinder keine Überlebenschance. Die Kinderherzspezialisten am Universitäts-Herzzentrum Freiburg und Bad Krozingen bieten herzchirurgische Behandlung für Kinder an, die in ihrem Heimatland eine solche Korrekturoperation nicht erhalten könnten. Gemeinsam mit den Referenten spendete das AMEOS Klinikum Kaiserstuhl 1500 Euro. Hinzu kamen weitere Spenden der Teilnehmer des Herzseminars, so dass am Abend mit dieser Spendenaktion über 1900 Euro an den Verein Kinderherzen retten e.V. feierlich übergeben werden konnten.