Die Bauchschlagader liegt sicher eingebettet im Bauchraum. Nicht zu sehen, nicht zu spüren und doch ein höchst wichtiges Organ. Durch diese Hauptschlagader fließt das ganze frisch mit Sauerstoff angereicherte Blut aus dem Herzen in den weiteren Blutkreislauf. Kommt es an dieser Stelle zu einer Blutung aus der Gefäßwand, ist das lebensbedrohlich. 90 Prozent der Patienten mit einem Riss der Bauchaorta versterben daran, selbst bei schnellster operativer Versorgung. Ursache ist meist ein unentdecktes Bauchaortenaneurysma, eine krankhafte Ausdehnung der Gefäßwand.

Mit Ultraschall kann man ein Aneurysma entdecken

„Das Bauchaortenaneurysma wird deshalb auch eine tickende Zeitbombe genannt“, sagt der Facharzt für Gefäßchirurgie Ahmad Al Halabi, Oberarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am AMEOS Klinikum Mitte Bremerhaven und Facharzt am AMEOS Poliklinikum im Zentrum Bremerhaven.

Zur Früherkennung gibt es eine einfache aber wirksame Methode: eine simple Ultraschalluntersuchung. Weil dreimal mehr Männer als Frauen betroffen sind, haben Männer ab 65 Jahren in Deutschland Anspruch auf ein Ultraschallscreening. „Das ist leider zu wenig bekannt und wird zu wenig wahrgenommen“, sagt Al Halabi. „Wir wünschen uns, dass die Männer das Angebot stärker nutzen.“

Die Untersuchung kann meistens vom Hausarzt, Gefäßchirurgen oder Kardiologen durchgeführt werden. Dabei wird die Breite der Aorta gemessen. Bei Männern ist ein Durchmesser bis zu zwei Zentimeter normal. Ab drei Zentimetern spricht man von einer krankhaften Erweiterung, einem Aneurysma. Ab fünf Zentimetern besteht die deutliche Gefahr, dass dieses Aneurysma reißt.

Ursache eines Aneurysmas sind Schwächen an der Gefäßwand, die nicht selten die altersbedingte Verkalkung der Gefäßwand, Atherosklerose, begleiten. „Durch die Verhärtungen wird die Gefäßwand unelastisch und brüchig.“ Unter dem starken Druck, der von der Pumpleistung des Herzens ausgeht, beult sie sich langsam aus. Ein Vorgang, der häufig unbemerkt bleibt oder durch Zufall bei anderen Untersuchungen entdeckt wird.

Risikofaktoren für ein Aneurysma sind

  • Rauchen
  • Bluthochdruck
  • Erhöhte Blutfettwerte
  • Stress
  • Arterielle Vorerkrankungen
  • Erbliche Veranlagung

Kommt es zu einem Aortenriss, muss der Patient schnellstens notoperiert werden. Ein drohender Riss kündigt sich manchmal Stunden vorher mit starken, bisher unbekannten, drückenden oder ziehenden Schmerzen in Bauch und Rücken an. Im Akutfall kommt es zu plötzlichem Blutdruckabfall, Herzrasen, Schocksymptomen und Kreislaufzusammenbruch.

Ein beschädigtes Gefäß kann gut operiert werden

„Die beste Vorsorge ist der Abbau von Risikofaktoren und ein regelmäßiges Screening der Bauchaorta und Kontrolle der Blutgefäße“, sagt Al Halabi. Bei einem Befund entscheidet der Facharzt, ob eine Überwachung ausreicht oder das Aneurysma operativ versorgt wird. Dabei wird das erkrankte Gefäß entweder minimalinvasiv über kleine Schnitte in den Leisten von Innen eingeschient oder klassisch durch ein Kunststoffgefäß über einen Bauchschnitt ersetzt. „Im Fall der minimalinvasiven Operation kann der Patient bereits nach vier Tagen zurück nach Hause.“ Neben einer modernen Infrastruktur spielt die Expertise und Erfahrung des behandelnden Teams eine große Rolle für den Erfolg der Therapie – ebenso wie die Nachsorge.

Vereinbaren Sie jetzt einen Termin für ein Ultraschallscreening im AMEOS Poliklinikum im Zentrum Bremerhaven unter: +49 0471 45155.