„Zeit ist rarer geworden. Sie haben Zeit für die Patienten, um ihnen beizustehen und damit zur Genesung beizutragen. Dafür danken wir Ihnen und hoffen auf weitere 40 Jahre“, so würdigte Jan-Henning Stoffers, Krankenhausdirektor imAMEOS Klinikum Alfeld, die Tätigkeit der Grünen Damen, die anlässlich ihres 40-Jährigen Bestehens zu einem Empfang ins Kalandhaus eingeladen hatten. „Sie sind mit Leib und Seele dabei und es ist wichtig, dass Sie da sind“, sagte Dr. Harald Straßburger, Ärztlicher Direktor im AMEOS Klinikum Alfeld. „Sie haben stets ein offenes Ohr für uns und honorieren unseren Einsatz“, dankte Gruppenleiterin Bärbel Sylle. Sie lobte das gute und vertrauensvolle Miteinander zwischen den Krankenhausmitarbeitern und den Ehrenamtlichen und dankte ihrem Ehemann Wolfgang für seine Unterstützung.    

„Ich war krank und ihr habt mich besucht“, der Auszug aus dem Matthäus-Evangelium begleitete die aktiven und ehemaligen Grünen Damen und deren Angehörige durch die vorangegangene Andacht in der St.-Elisabeth-Kapelle, die Pastor Michael Kratochwill hielt und Gudrun Bosmann musikalisch begleitete. Sehr persönliche Worte fand Superintendentin Katharina Henking während des Empfangs. „Als junge Mutter hatte ich den ersten Kontakt zu den Grünen Damen. Diese übermittelten mir, wie es meinem Sohn ging, der als Frühchen weit von mir entfernt war. Das hat mir sehr geholfen“. „Die Besuchten vertrauen uns manchmal viel Persönliches an“, sagte Karin Zielke. Da gehe es nicht immer um die Krankheit. Patienten, die keinen Besuch von Angehörigen erhalten, seien dankbar für jede kleine Hilfe oder Besorgung. „Es gibt schöne, aber auch schmerzliche und traurige Gespräche. Wir wissen nie, was uns hinter der Tür erwartet. Aushalten und nichts zu sagen, ist das Schwerste“, beschreibt Bärbel Sylle ihre Arbeit nach dem Motto „Große Ohren, kleiner Mund“.

Für ihren aktiven Dienst am kranken Nächsten erhielten Bärbel Sylle (seit 37 Jahren dabei), Bärbel Walter (25), Erika Stephan (18), Regina Marics (10), Irmtraut Köhler (5), Siglinde Steffens (5), Karin Zielke (3) zum Dank Blumen. Außerdem gehört Jutta Sliber seit drei Jahren zu den Grünen Damen. „Wir würden uns über personelle Verstärkung freuen. Einige Damen haben aus Altersgründen aufgehört“, sagt Bärbel Sylle, die für Informationen unter der Telefonnummer 0 51 81 38 78 zur erreichen ist.           

Grüne Damen und Herren

Die Grünen Damen und Herren gibt es in Deutschland seit 1969. Sie sind Teil der Evangelischen Krankenhaushilfe (EKH) und tragen als „Markenzeichen“ lindgrüne Kittel. Ehrenamtlich signalisieren sie in Krankenhäusern Gesprächs- und Zuhörbereitschaft, machen kleine Besorgungen, erfreuen die Patienten mit Musik oder sind mit dem Bücherwagen unterwegs. 1979 rief Elisabeth Most die Alfelder Gruppe ins Leben und leitete diese zehn Jahre. Ihre Nachfolgerin Ilsemarie Diestelkamp stellte sich 27 Jahre dieser Aufgabe und seit 2016 ist Bärbel Sylle Ansprechpartnerin für Aktive und Interessierte. Drei Mal pro Woche sind die Grünen Damen im AMEOS Klinikum Alfeld unterwegs. Sie unterliegen der Schweigepflicht und werden durch Fortbildungen unterstützt.