Die Veranstaltungsreihe der Patienten-Akademie im AMEOS Klinikum Alfeld endete dieses Jahr für die Besucher mit einem Lachen auf den Lippen. Helge Nommensen entführte die Gäste in die Welt des Humors. Denn wie der staatlich anerkannte Clown erläuterte, lacht ein Erwachsener eigentlich nur drei Mal am Tag. Bei Kindern sind es hingegen rund 300 Mal.

Die verschütteten kindlichen Reflexe in seiner Zuhörerschaft zu wecken, war für Nommensen ein leichtes Spiel. Seinen theoretischen Ausflüge in die Gelotologie, die Wissenschaft des Lachens, garnierte der Wendländer mit viel Humor. Der sei die Medizin, die am wenigsten kostet und am meisten helfe, zitierte Nommensen ein deutsches Sprichwort. Und das wichtigste: Lachen hat keine negativen Nebenwirkungen.

Dass das Leben nicht immer zum Lachen sei, insbesondere für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder Patienten im Krankenhaus, verschwieg der Humorist nicht. Gleichzeitig riet er dazu, auch bei kleineren und größeren Katastrophen die Fähigkeit nicht zu verlieren, über sich selbst zu lachen. „Wenn man sich über sich selbst lustig macht, können die anderen nur noch mit einem lachen, nicht über einen“, zog Nommensen ein wichtiges Fazit.

Er ging sogar noch weiter: Der Verlust von Gesundheit hänge oft auch damit zusammen, dass Menschen nicht mehr lachen würden. Humor kommt aus dem Lateinischen und würde so viel wie Flüssigkeit oder „im Fluss sein“ bedeuten. Beim Fehlen von Humor sei dieser Fluss gestört und Krankheiten könnten leichter entstehen.

Als kleiner Chaot, der er sei, empfahl er, nicht alles so ernst zu nehmen. Zum Beispiel, wenn man sich mal verfahren habe, solle man sich nicht ärgern. „Umwege erweitern die Ortskenntnis“, rät Nommensen für solche Fälle. Er wisse aber auch, dass Deutsche keine geborenen Komiker seien: „Deutscher Humor ist, wenn man trotzdem nicht lacht“, witzelte der Vortragende.

„Lachen ist ansteckend“, weiß Nommensen aus seinen vielen Einsatzgebieten. Zum Beispiel ist der Clown gelegentlich auch als Coach und Konfliktberater unterwegs. Auch in diesen Fällen kann Humor helfen. Wer lacht, verliert oft die Verbissenheit und den Grund für den Streit aus den Augen. Die positiven Effekte für Körper, Geist und Seele gibt’s kostenlos dazu. Deshalb riet der Experte auch, viele Witze parat zu haben und zu erzählen. Auch auf die Gefahr hin, das vielleicht einer mal nicht so gut zündet, aber dafür könne man dann über die anderen Witze lachen. Auch wenn man mal auf die Nase fällt, ist das nicht schlimm. Insbesondere dann nicht, wenn sie rot und mit Schaumstoff gepolstert ist.

Die Quote an Lachern dürfte bei jedem Besucher dreistellig gewesen sein. Alle, die an diesem Abend zum Lachen gekommen waren, konnten im Anschluss noch leckere Würstchen, Salzgebäck und heißen Früchtepunsch genießen. Auch im nächsten Jahr wird die Veranstaltungsreihe vom Verein der Freunde und Förderer des Alfelder Krankenhauses e.V. und dem AMEOS Klinikum Alfeld fortgesetzt. Am Mittwoch, 15. Januar, 18 Uhr, spricht die Ärztliche Direktorin des AMEOS Klinikums Hildesheim, Dr. Jutta Kammerer-Ciernioch, über ADHS im Erwachsenenalter. Der Eintritt ist frei.