Unser Darm ist ein Schwerstarbeiter: Er verarbeitet im Laufe eines Lebens etwa 30 Tonnen Nahrung und 55.000 Liter Flüssigkeit. Gleichzeitig fordert keine andere Krebsart in Deutschland so viele Opfer wie der Darmkrebs. Patienten ab 55 wird empfohlen, im Rahmen der Krebsfrüherkennung eine Darmspiegelung (Koloskopie) vornehmen zu lassen.

Seitdem gesetzlich Krankenversicherte ab dem 56. Lebensjahr einen Anspruch auf diese Untersuchung haben, zeigt sich ihre Wirksamkeit: Laut Robert-Koch-Institut ist die Zahl der Todesfälle aufgrund von Krebserkrankungen des Dickdarms und des Enddarms in Deutschland zwischen 2003 und 2013 um etwa 16 Prozent gesunken. Die Koloskopie kann Darmkrebs vorbeugen, weil sie nicht nur bösartige Tumoren früh erkennt, sondern auch gutartige Darmpolypen, bevor sie zu Tumoren entarten. So können sie rechtzeitig entfernt werden, häufig noch während der Koloskopie. Bei unauffälligem Befund sollte die Darmspiegelung nach 10 Jahren wiederholt werden.

Behandlung im AMEOS Klinikum Alfeld
Die Abteilungen Gastroenterologie und Viszeralchirurgie arbeiten im Bauchzentrum Leinebergland eng zusammen. Gemeinsam diagnostizieren und behandeln sie sämtliche Erkrankungen des Bauchraums. Dr. Ingo Neumann, Gastroenterologe und Leitender Oberarzt der Inneren Medizin, führt regelmäßig Koloskopien durch: „Die Darmspiegelung ist die zuverlässigste Methode zur Darmkrebsfrüherkennung. Die häufigen Ängste vor dieser Untersuchung sind unbegründet, denn der Patient schläft währenddessen und nimmt nichts wahr. Dabei wird er kontinuierlich während und nach der Untersuchung von speziell ausgebildetem Personal überwacht.“

Werden bösartige Tumoren entdeckt, müssen sie meist operativ entfernt werden. „Nach der Besprechung im Bauchzentrum und allen erforderlichen Voruntersuchungen (CT, spezielle Labor Diagnostik, MRT) erfolgt die Vorstellung in unserem interdisziplinären Tumorboard“, beschreibt Dr. Harald Straßburger, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie, das Vorgehen. Hier kommen Experten unterschiedlicher Fachgebiete zusammen und beraten über die optimale Behandlung. „Anschließend erfolgt entweder die operative Entfernung des erkrankten Darmabschnitts oder eine Vorbestrahlung und Chemotherapie. Wenn möglich, versuchen wir, Darmtumoren endoskopisch zu entfernen. Durch die kleinen Zugangswege ist die Beeinträchtigung nach der Operation gering.“ Eine Periduralanästhesie (PDA) blockiert Schmerzen mit nur einer geringen Menge an Schmerzmitteln ohne die Darmtätigkeit dabei zu beeinträchtigen. Getränke und Joghurt sind so bereits am Abend nach der Operation erlaubt. Ein zügiger Kostaufbau wird angestrebt.

Darmspiegelung in der Gastroenterologie

  • Untersuchung durch Gastroenterologen
  • Betreuung durch Endoskopieschwestern
  • Nach der Untersuchung erfolgt die Überwachung der Vitalparameter im Aufwachbereich
  • Abschlussgespräch durch Gastroenterologen mit Befunderläuterung und Empfehlungen