Als affektive Störungen werden psychische Erkrankungen bezeichnet, die mit einer starken, abnormalen Veränderung der Stimmungslage verbunden sind. Diese kann in Form einer gedrückten und traurigen oder einer stark gehobenen Gemütslage auftreten. Die Diagnose wird gestellt, wenn
- die Symptome während eines bestimmten Zeitraums vorliegen,
- eine deutliche Einschränkung für Betroffene darstellen
- und in Verbindung mit bestimmten Begleitsymptomen auftreten.
Eine solche Störung kann Betroffene ein Leben lang begleiten. Die Experten und Expertinnen des AMEOS Klinikums Bad Salzuflen unterstützen Sie in Ihrem Genesungsprozess. Durch auf sie zugeschnittene Maßnahmen lernen Betroffene, mit ihrer Erkrankung umzugehen, Symptome zu lindern und (wieder) zu entspannen. Die psychotherapeutische Behandlung unterstützt die Patientinnen und Patienten unter anderem dabei, in ihrem sozialen und beruflichen Umfeld wieder zurechtzukommen.
Behandlungsgebiete
Die bipolare Störung (manisch-depressive Erkrankung) ist von einer wechselnden Stimmungslage zwischen Depression und Manie geprägt.
Die Betroffenen sind phasenweise depressiv niedergeschlagen und antriebslos, dann wieder manisch übersteigert, hochgestimmt und voller überbordendem Tatendrang, der extreme Formen annehmen und teils zu erheblichen negativen Folgen führen kann. So können z.B. das soziale Gefüge in der Familie, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz zerstört werden.
Mit der richtigen Therapie können Betroffene ihre gesunde Balance wieder zurückerlangen.
Mit einer in der Regel notwendigen medikamentösen Therapie und speziellen Verfahren der Psychotherapie kann den Betroffenen geholfen werden, einen ausgeglichen Zustand und Stabilität zu erreichen, sowie mögliche negative Folgen zu vermeiden.
Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken etwa jede 4. Frau und jeder 8. Mann im Laufe ihres Lebens daran.
Bei einer Depression leiden Betroffene beispielsweise unter
- starker Antriebs- und Lustlosigkeit,
- gedrückter oder traurigen Stimmung,
- Konzentrationsstörungen,
- Appetitlosigkeit
- Ängsten,
- innerer Unruhe,
- Gefühl von Leere.
Die Fähigkeit, sich zu freuen oder Dinge positiv zu sehen ist stark eingeschränkt oder sogar aufgehoben. Häufig bestehen bei den Betroffenen Schuldgefühle und das Gefühl der eigenen Wertlosigkeit. Bei Vorliegen einer affektiven Störung kann die Depression auch vorübergehend zu psychotischen Symptomen führen. Das bedeutet, dass der oder die Betroffene den Bezug zur Realität und zum eigenen Selbst verlieren kann.
Es kann auch zu Gefühlen der Hoffnungslosigkeit bis hin zu Todeswünschen und Suizidgedanken und entsprechenden –handlungen kommen, was einen Notfall darstellt und sofort behandelt werden muss.
Depressionen sind gut behandelbar.
Bei einer mittelschweren oder schweren Depression sind Patientinnen und Patienten bei einem stationären Aufenthalt in unserem Klinikum in den besten Händen. Mit der für die individuelle Situation optimalen Kombination von Medikamenten und Psychotherapie holen wir Betroffene schnellstmöglich wieder aus der Dunkelheit heraus.
Bei Menschen, die von einer Manie betroffen sind, ist die Stimmung positiv bis euphorisch.
Betroffene neigen dazu, sich selbst zu überschätzen und Risiken zu unterschätzen, was erhebliche negative Folgen haben kann. Der innere Antrieb ist so hoch, dass viele Betroffene kaum schlafen, um all ihre Vorhaben in die Tat umzusetzen. Das Denken ist sprunghaft und wechselt rasch von einer Idee zur nächsten. Charakteristisch sind Symptome wie Übererregung sowie Gereiztheit. Es kann zur Selbstüberschätzung und zu Größenwahn kommen. Hält dieser Zustand länger als eine Woche an, ist von einer Manie auszugehen. Mögliche Symptome einer psychotischen Manie sind Größenwahn oder Halluzinationen, z. B. das Hören von Stimmen.
Bei einer akuten Manie behandeln wir unsere Patientinnen und Patienten zunächst meist medikamentös, um eine Normalisierung des Zustands zu erreichen und um Entspannung und Schlaf zu ermöglichen. Wenn Sie selbst zu der Einschätzung gelangen, dass Sie behandlungsbedürftig sind, wenden wir auch psychotherapeutische Maßnahmen an, damit es Ihnen wieder besser geht.
"To burn out“ = „ausbrennen“ – dieser Begriff wurde durch den Psychotherapeuten Herbert Freudenberger etabliert. Er charakterisierte das "Burnout" als einen Zustand totaler Erschöpfung, der unter anderem mit Müdigkeit, Überforderung, Lustlosigkeit und körperlichen Beschwerden einhergehen kann.
Die Betroffenen führen ihre Beschwerden zumeist auf ihre Arbeitsbelastung und ihre Arbeitsbedingungen zurück. In unserer schnelllebigen, immer mehr digital bestimmten Zeit, einer Zeit des Arbeitskräftemangels und daraus resultierender Überforderung trifft der "Burnout" Menschen aus allen Berufsgruppen.
Wir nehmen uns Ihrer an – wir sind für Sie da, wenn es darum geht, wieder auf die Beine zu kommen und wieder Spaß am Leben zu haben, Streß zu reduzieren oder ihren Umgang mit Streß zu verändern.
Dabei geht es zwar auch um die körperliche Vitalität, aber vor allem um den achtsamen Umgang mit den eigenen Kräften und eine Anerkennung der eigenen Grenzen. Wir bringen Sie Ihrem optimalen Verhältnis von Streß und Entspannung nahe und machen Sie fit für neue Schritte im privaten und beruflichen Alltag.
Affektive Störungen können akut, chronisch oder episodisch auftreten. Zwischen den depressiven, manischen oder bipolaren Phasen ist der Zustand der Erkrankten weitestgehend „normal“. Eine anhaltende affektive Störung liegt vor, wenn die Stimmungslage der Betroffenen dauerhaft verändert ist.
Für eine erfolgreiche Therapie solcher langanhaltenden Zustände sind ein spezialisiertes Wissen und umfangreiche Erfahrungen in der Behandlung der verschiedenen affektiven Störungen unerlässlich. Vertrauen Sie sich unserem Team an. Hier sind Sie als Patientin oder Patient in guten Händen.