Eine Sucht ist die psychische oder physische Abhängigkeit von einer Substanz oder einem Verhalten. Sie entsteht, weil das Suchtmittel oder die Verhaltensweise auf das Belohnungszentrum im Gehirn wirkt und dort positive Gefühle auslöst. Laut Sucht-Definition ist eine Sucht eine Krankheit, die auf einer Fehlregulierung im Gehirn beruht. Sowohl genetische als auch psychische und soziale Faktoren können eine Sucht verursachen.
Der Entzug von der Substanz bzw. einem Verhalten ist ein wichtiger erster Schritt. Wir begleiten Sie in dieser Phase mit unserem Fachwissen und unserer Erfahrung. Mit viel Einfühlungsvermögen unterstützen wir Sie dabei, Strategien zu entwickeln, um ohne die Sucht zu leben und eine neue Lebensqualität zu entwickeln. Sie sind mit Ihrem Problem nicht allein.
Behandlungsgebiete/Diagnose
Eine Abhängigkeit von Alkohol entsteht nicht von heute auf morgen, sondern ergreift oft schleichend und über Jahre hinweg von den Betroffenen Besitz. Dabei verläuft die Suchterkrankung bei jedem Menschen anders. Oft wird eine Abhängigkeit gar nicht als solche erkannt oder verleugnet. Die Ursachen sind dabei vielfältig.
Wann spricht man von einer Alkoholabhängigkeit?
Wenn drei oder mehr dieser sechs Diagnosekriterien mindestens einen Monat lang gleichzeitig vorliegen:
- der starke Wunsch oder Zwang, Alkohol zu trinken
- Schwierigkeiten, den Alkoholkonsum zu kontrollieren
- anhaltender Alkoholkonsum trotz schädlicher Folgen
- der Alkoholkonsum ist wichtiger als andere Aktivitäten und Verpflichtungen
- Toleranzerhöhung: mit der Zeit muss die Menge erhöht werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen
- körperliche Entzugssymptomen, wenn kein oder weniger Alkohol getrunken wird
Der Alkoholentzug – die Entgiftung – ist der erste Schritt auf dem Weg aus der Alkoholabhängigkeit. Während des Entzugs wird die körperliche Abhängigkeit überwunden. Auf die Entgiftungsphase, die in unserem Hause erfolgt, folgt die Entwöhnungsphase. Diese findet in der Regel in einer suchtmedizinischen Fachklinik oder Fachambulanz in Form einer Langzeitentwöhnungstherapie statt.
Unsere Suchtmedizinerinnen und -mediziner unterstützen Betroffene in der Entgiftungsphase. Darüber hinaus hilft unser Sozialdienst bzgl. der Antragsstellung einer möglichen Langzeitentwöhnungstherapie.
Die Abhängigkeit von illegalen Drogen (Suchtstoffe, die dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen und dessen Erwerb, Besitz, Abgabe und Verkauf verboten sind) liegt vor, wenn drei oder mehr dieser sechs Diagnosekriterien mindestens einen Monat lang gleichzeitig vorliegen:
- der starke Wunsch oder Zwang, illegale Drogen zu konsumieren
- Schwierigkeiten, den Konsum illegaler Drogen zu kontrollieren
- anhaltender Konsum trotz schädlicher Folgen
- der Konsum illegalen Drogen ist wichtiger als andere Aktivitäten und Verpflichtungen
- Toleranzerhöhung: mit der Zeit muss die Menge erhöht werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen
- körperliche Entzugssymptome, wenn keine oder weniger illegale Drogen konsumiert werden
Der oft langjährige Konsum illegaler Drogen bringt schwerwiegende soziale und gesundheitliche Folgen mit sich.
Innerhalb der medizinischen Klassifikation werden folgende Substanzklassen unterschieden:
- Opioide (u. a. Heroin, Codein, andere opiathaltige Mittel)
- Cannabinoide
- Kokain
- Andere Stimulantien (u .a. Amphetamin, Methamphetamin „Crystal“)
- Halluzinogene (u. a. LSD, Mescalin)
Nach dem Entzug, der unter ärztlicher Betreuung und individuell auf die persönliche Problematik zugeschnitten erfolgt, machen wir Sie als Betroffene oder Betroffener stark für ein Leben ohne die Sucht.
Zum Behandlungsangebot gehören unter anderem Übungen zum Problemlösen, soziales Kompetenztraining, Entspannungsverfahren und das Erlernen von Strategien zur Vermeidung von Rückfällen. Vertrauen Sie unseren erfahrenen Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Suchtbehandlung. Mit unserer Unterstützung nehmen Sie Ihr Leben wieder in die eigenen Hände.
Über einen längeren Zeitraum eingenommen haben Schlaf- und Beruhigungsmittel ein enormes Suchtpotenzial. Sie machen sowohl körperlich als auch psychisch abhängig. Der Leistungs- und Konkurrenzdruck in der Gesellschaft führt dazu, dass viele Menschen gesundheitliche Probleme mit Medikamenten unterdrücken, weil sie ihrem Umfeld keine Schwäche zeigen wollen.
Unter Anleitung unserer Ärztinnen und Ärzte wird die Medikamentendosis bei Betroffenen schrittweise reduziert.
Nach dem Entzug erlernt der Patientenkreis mit uns alternative Beruhigungsmethoden, um mit Stress und innerer Anspannung umzugehen und das Leben zu meistern. Unsere spezialisierten Therapeutinnen und Therapeuten erarbeiten mit den Betroffenen Bewältigungsstrategien für auftretende Ängste und Unsicherheiten.
Das Hauptmerkmal des Pathologischen Spielens ist beharrliches, wiederholtes Glücksspiel, das anhält und sich oft noch trotz negativer sozialer Konsequenzen, wie Verarmung, gestörte Familienbeziehungen und Zerrüttung der persönlichen Verhältnisse steigert.
Wer eine Spielsucht bekämpfen will, benötigt enorm viel Willensstärke, denn die Werbung mit dem „großen Geld“ begleitet uns im Alltag auf Schritt und Tritt.
Wir analysieren mit Ihnen als Betroffene die Suchtursache, entwickeln Bewältigungsstrategien und machen Sie stark gegenüber den Verlockungen des Glückspiels. Lernen Sie mit uns wie es ist, selbstbewusst in ein Leben ohne Abhängigkeit zurückzukehren.
Eine Vielzahl an internet-bezogenen Verhaltensweisen können in eine Abhängigkeit münden, z. B. das suchtartige Nutzen von Foren, Computerspielen, Shopping etc. Vor allem Online-Rollenspiele, Online-Glücksspiele, Communities sowie Erotikportale haben Suchtpotenzial.
Wichtiges Mermale: Isolation und Abbruch sozialer Kontakte
Ein grobes Kriterium ist, dass die Nutzung über eine gemäßigte, unproblematische Nutzung hinausgeht. Eine exzessive Mediennutzung mit Suchtcharakter geht häufig mit Symptomen wie einem dominanten Verlangen nach der Mediennutzung, depressiven Verstimmungen, sozialer Isolation und der Vernachlässigung von Ausbildung oder Beruf einher. Zudem werden auch partnerschaftliche oder familiäre Kontakte reduziert bzw. abgebrochen.
Beim Internet-Konsum ist eine Abstinenz sehr schwer möglich. Wir entwickeln mit Ihnen als Betroffene oder Betroffener Lösungswege, um den Gebrauch des Internets einzuschränken und wieder die Kontrolle über Ihr Internet-Verhalten und damit Ihr Leben wiederzugewinnen. Hierzu zählen Zeitmanagement, das Erlernen von Bewältigungsstrategien und spezielle psychotherapeutische Maßnahmen.