Nach Angaben der deutschen Krebsgesellschaft erkrankt eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Jährlich erkranken rund 70.000 Frauen in Deutschland – 17.500 sterben jedes Jahr.
„Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.“ sagt Dr. med. Uta Fenske, Chefärztin des Brustzentrums Ostholstein im AMEOS Klinikum Eutin, und ergänzt „Deshalb gibt es in Deutschland seit 2003 das Mammographie-Screening Programm als Ergänzung zur jährlichen Krebsfrüherkennungsuntersuchung bei der Frauenärztin oder beim Frauenarzt.“

In Eutin und Umgebung werden noch bis zum 2. März 2023 Frauen zwischen 50 und 69 Jahren mit einem Terminvorschlag zu einer Brustkrebsfrüherkennung eingeladen – im Mammobil. Diese mobile Röntgeneinheit steht vor der Onkologischen Tagesklinik des AMEOS Klinikums Eutin in der Hospitalstraße 22. Hier können Frauen wohnortnah am Mammographie-Screening-Programm teilnehmen.

Die digitalen Aufnahmen der Mammographie werden von speziell geschulten Medizinischen Technologinnen für Radiologie angefertigt und im Screening Programm von zwei Ärzten unabhängig voneinander Millimeter für Millimeter begutachtet.
„In Kombination mit einer regelmäßigen Selbstuntersuchung der Brust ist die Mammographie für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren das beste Mittel zur Brustkrebsvorsorge.“ erklärt Andrea Hasse, Leitende Oberärztin im Brustzentrum des AMEOS Klinikums Eutin. Sie befundet als erfahrene Gynäkologin auch Mammographie-Bilder im Screening Programm Lübeck. 

Die teilnehmenden Frauen erhalten innerhalb einer Woche das Untersuchungsergebnis schriftlich mitgeteilt. Die meisten bekommen die Nachricht, dass alles in Ordnung ist und sie in zwei Jahren wieder zur nächsten Mammographie eingeladen werden, denn 97 Prozent der Mammographie-Bilder sind unauffällig. Zeigen die Röntgen-Aufnahmen eine verdächtige Veränderung, wird die Frau zu einem weiteren Termin mit ergänzender Tast-, Ultraschall- und Röntgenuntersuchung eingeladen. 6 von 1.000 untersuchten Frauen erhalten die Diagnose Brustkrebs – allerdings sind 80 Prozent der im Screening entdeckten bösartigen Tumore maximal 20 mm groß, 82 Prozent sind sogar ohne Lymphknotenbefall und haben gute Heilungschancen. 

„Eine Mammographie kann Brustkrebs nicht verhindern.“ müssen die Eutiner Ärztinnen Uta Fenske und Andrea Hasse einräumen, „Aber sie kann helfen, den Krebs frühzeitig zu erkennen und zu therapieren und damit Leben retten“, resümieren die beiden Frauenärztinnen optimistisch.  

Früherkennungsuntersuchungen sind insbesondere für folgende Krebsarten empfohlen: Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Hautkrebs, Darmkrebs sowie Prostatakrebs. Diese Früherkennungsuntersuchungen werden deshalb ab einem bestimmten Alter von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Foto: AMEOS   Infografiken: Kooperationsgemeinschaft Mammographie