Für wen wir da sind
Wir behandeln Menschen, bei denen im Rahmen akuter oder chronischer psychotischer Störungen Wahn, Halluzinationen und die sogenannte Negativsymptomatik auftreten.
Wir gehen davon aus, dass psychotisches Erleben sich qualitativ von den normalpsychologischen Erlebnissen (Traum, Illusion, Aberglaube, individuelle Überzeugungen, Spiritualität) nicht unterscheidet, sondern lediglich von der Verdichtung oder vom Ausmaß her. Diese Ansicht erlaubt es uns, gemeinsam mit den Betroffenen den Inhalt des psychotischen Erlebens anzugehen und so die Kontrolle über einige psychotische Symptome und dadurch eine weitere Verbesserung der Lebensqualität zu gewinnen.
Was wir anbieten
Auf einer unserer psychiatrisch-psychotherapeutischen Stationen bieten wir eine störungsspezifische kognitive Verhaltenstherapie zur Behandlung von Menschen mit psychotischen Krankheitsbildern an.
Die Grundlagen unserer Behandlung sind eine stabile therapeutische Arbeitsbeziehung, fürsorgliche Zuwendung, die individuelle Ausrichtung der Behandlung, die Möglichkeit, über psychotische Erlebnisse zu sprechen sowie eine sorgfältig angepasste - möglichst gering dosierte - Medikation.
Wir gehen davon aus, dass auch Menschen mit psychotischen Störungen sich rational und logisch verhalten - selbst wenn das Verhalten von außen nicht leicht verständlich erscheint. Die Behandlung setzt an den subjektiven Erfahrungen unserer Patienten und Patientinnen an. Es geht darum, sie bei der Bewältigung ihrer Probleme zu unterstützen - nicht, eine Krankheit aufzuzeigen.
Das Ziel ist, besser mit den Symptomen zurecht zu kommen. Dabei können für die Einzelnen ganz unterschiedliche Strategien hilfreich sein: nach alternativen Erklärungsmöglichkeiten für festgefügte Überzeugungen zu suchen, eine bessere Kontrolle über "Stimmen" zu bekommen durch Ablenkung, Klärung der Grundannahmen über Stimmen, Relativierung ihrer Bedeutung usw. Hier gibt es keine richtigen oder falschen Interpretationen, entscheidend ist das zwischen Betroffenen und therapeutischen Personal erarbeitete Ziel und die Frage, wie es für die Patienten und Patientinnen am besten zu erreichen ist.
Bausteine unserer Therapie
- Aufbau einer Behandlungsbeziehung
- Pflegerische Einzelgespräche
- Pharmakotherapie
- Kognitiv-verhaltenstherapeutische Einzeltherapie
- Psychoedukative Gruppe zum Thema Psychosen
- Metakognitives Training
- Gewährleistung von Recovery-Aspekten durch Beschäftigung einer Genesungsbegleiterin auf Station
- Ergotherapie
- Unterstützung durch den Sozialdienst
- Regelmäßige Visiten
- Kognitives Training
- Musiktherapie
- Schreibwerkstatt
- Gartengruppe
- Entspannungsverfahren