Zu der Fachtagung „Der schwierige Patient“ kamen am vergangenen Mittwoch rund 70 medizinische und therapeutische Expertinnen und Experten in Lübeck zusammen. Sie folgten der Einladung der AMEOS Klinika Lübeck unter der Leitung von Dr. Martin Lison, Ärztlicher Leiter, Cordula Iken, Chefärztin, und Dipl.-Psych. Jessica Gottwald, Leitende Psychologin. Die Tagung erstreckte sich über den Nachmittag und bot ein vielfältiges Programm an Fachvorträgen, Workshops und Diskussionen.

In ihrer Begrüßungsrede erinnerten Krankenhausdirektor Sebastian Körner und Dr. Martin Lison an die Bedeutung psychiatrischer und psychotherapeutischer Behandlungen. Fast jeder dritte Mensch leidet im Laufe des Lebens an einer psychischen Erkrankung, die in einigen Fällen stationär oder teilstationär behandelt wird. In diesem Kontext hoben sie die Bedeutung des fachlichen Austausches insbesondere zwischen den psychiatrischen, psychotherapeutischen und suchtmedizinischen Einrichtungen und Anlaufstellen in der Region hervor.

Dr. Martin Lison widmete sich in seinem Auftaktvortrag der „Aggression im Behandlungskontext“. Dabei ging er nicht nur auf die Ursachen für Gewaltbereitschaft einzelner Patientinnen und Patienten im psychiatrischen Umfeld ein, sondern stellte ebenfalls Präventionsmaßnahmen vor.

Im Verlauf des Nachmittags berichtete Mona Martens, gemeinsam mit dem Leitenden Oberarzt Dr. Rüdiger Arnold, von ihrem Lebensweg: Einst scheinbar selbst „schwierige Patientin“, arbeitet sie heute als Genesungsbegleiterin auf einer Station des AMEOS Klinikums für Psychiatrie und Psychotherapie in Lübeck. Dort unterstützt und begleitet sie Patientinnen und Patienten aus ihrem Weg aus der Krise.

Weitere Schwerpunkte im Programm bildeten der Rückfall und die zweite Chance in der Entzugsbehandlung, präsentiert von Oliver Voß, Leitender Oberarzt, Martin Neumann, Pflegerische Standortleitung, und Tobias Pürzl, Fachkrankenpfleger, sowie der Zusammenhang zwischen einer Posttraumatischen Belastungsstörung und Sucht, erläutert von Cordula Iken und Jessica Gottwald. Die Vortragsthemen wurden in anschließenden Workshops vertieft.