Anlässlich seines 150-jährigen Bestehens veranstaltete das AMEOS Klinikum Ueckermünde am 21. November 2025 ein Symposium für Fachpublikum und interessierte Bürgerinnen und Bürger. Unter dem Titel „Psychiatrie in der DDR – zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ wurde die jüngere Geschichte der Einrichtung in den Fokus genommen.
In seiner Eröffnungsrede ging Stephan Freitag, Mitglied des Vorstandes der AMEOS Gruppe, auf die durch Brüche, Irrwege und Neuanfänge geprägte Entwicklung der 1875 eröffneten Heil- und Pflegeanstalt ein. Heute sei das AMEOS Klinikum ein modernes medizinisches Versorgungszentrum, das die Menschen der Region mit einem breiten Leistungsspektrum, psychiatrisch und somatisch behandeln kann. Freitag betonte den Verdienst aller Mitarbeitenden, die „mit ihrer Kompetenz, mit Verantwortung und Mut zum Wandel diesen Standort neugestaltet“ haben. Dafür dankte er den Mitarbeitenden aller Berufsgruppen ausdrücklich im Namen des Vorstandes der AMEOS Gruppe sowie der Regionalgeschäftsführung AMEOS Nord, Katja Loesche und Krankenhausdirektor Stefan Fiedler.
Inhaltlich bot das Symposium den rund 80 Gästen ein vielfältiges Programm: Prof. Dr. Ekkehardt Kumbier, Leiter des Arbeitsbereichs Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Rostock, und die Historikerin Dr. Kathleen Haack (Unimedizin Rostock) beleuchten die inzwischen breit erforschten Rahmenbedingungen und Reformgrenzen von psychiatrischer Versorgung in der DDR, u.a. in der Ära des früheren Chefarztes und Psychiaters Dr. Hans Eichhorn. Einblicke in die neue Kinder- und Jugendpsychiatrie der 60er Jahre kamen von Dr. Karolina Luka, Ltd. Oberärztin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Und Marlene Krenz, Pädagogische Leitung der AMEOS Pflege und Eingliederung, berichtete über die grundlegenden Wandel in der Betreuung und Begleitung von Menschen mit Einschränkungen nach der politischen Wende.
Das Publikum – darunter viele ehemalige Mitarbeitende – diskutierten intensiv mit den Vortragenden oder teilten eigene Erfahrungen und Erinnerungen. Prof. Kumbier würdigte zum Schluss das spürbare Interesse des Standortes an seiner Geschichte und deren Aufarbeitung. Dass die Auseinandersetzung mit den historischen Themen eine Fortsetzung finden sollte, darin herrschte unter dem Eindruck des Tages bei allen Anwesenden Einigkeit.
Weitere Informationen zum Thema findet man auch auf der Internetseite www.sisap-ausstellung.de



