Die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse der Evangelischen Sekundarschule Magdeburg erlebten einen Biologieunterricht der anderen Art: Für einen Vormittag tauschten sie den Klassenraum gegen einen OP-Saal im AMEOS Klinikum Halberstadt. Im Rahmen ihres Unterrichts durften sie live bei der Übertragung einer HNO-Operation dabei sein.
Bereits zum dritten Mal besuchte die Biologielehrerin Cornelia Sorger mit ihrer Klasse das Klinikum. Der Besuch ist mittlerweile ein fester Termin im Lehrplan, der sich in der Sekundarschule im neunten Schuljahrgang mit den Zusammenhängen zwischen Struktur und Funktion der Sinnesorgane des Menschen beschäftigt – in diesem Fall mit dem Ohr sowie dessen Zusammenspiel mit dem Gehirn. „Es ist etwas völlig anderes, die Anatomie und Funktion des Ohres nicht nur auf Schaubildern zu sehen, sondern original und live erklärt zu bekommen“, so Sorger.
Vom ersten Hautschnitt bis zum abschließenden Vernähen
Empfangen wurde die Klasse vom leitenden Oberarzt Dr. med. Wolfram Pethe, der die Idee für dieses besondere Unterrichtsformat hatte. Nach einer kurzen Einführung begab er sich in den OP, wo er bei einem Kind mit angeborener Schwerhörigkeit ein Cochlea-Implantat im zweiten Ohr einsetzte. Die Operation wurde live in einen Konferenzraum übertragen. Dort erklärte der Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Dr. med. Jörg Langer, den Schülerinnen und Schülern jeden einzelnen Schritt – vom ersten Hautschnitt bis zum Nähen der Wunde – und stand während der gesamten OP für Fragen zur Verfügung.
Das Interesse der Jugendlichen war groß. Sie stellten zahlreiche Fragen, unter anderem dazu, wie Cochlea-Implantat-Tragende im Alltag leben, ob MRT-Untersuchungen möglich sind oder was bei einem Schlag gegen den Kopf passiert. „Man merkt, wie neugierig und aufmerksam die Schülerinnen und Schüler sind, wenn sie echte Einblicke in die Medizin bekommen“, betonte Dr. Langer.
Wichtig für die Berufsorientierung
Für Cornelia Sorger ist der Besuch auch ein wichtiger Beitrag zur Sensibilisierung für die medizinische Versorgung in Deutschland sowie zur Berufsorientierung. „Hier sehen die Jugendlichen, wie vielfältig die Berufsmöglichkeiten im Gesundheitswesen sind – zum Beispiel Ausbildungsberufe wie die medizinisch-technische Assistenz mit Schwerpunkt Audiometrie“, sagte sie und bedankte sich ausdrücklich beim HNO-Team für das Engagement, das keine Selbstverständlichkeit sei.
Auch Chefarzt Dr. Langer und Oberarzt Dr. Pethe freuen sich über das große Interesse und können sich gut vorstellen, das Angebot für weitere Schulen zu öffnen. „Es ist uns ein Anliegen, Medizin verständlich zu vermitteln und junge Menschen für Gesundheitsberufe zu begeistern“, so Pethe.
AMEOS Ost verbindet die 17 AMEOS Einrichtungen an elf Standorten in Sachsen-Anhalt mit insgesamt 1.900 Betten bzw. Behandlungsplätzen. Mit rund 4.000 Mitarbeitenden zählen wir zu den größten Arbeitgebern der Region. AMEOS sichert die Gesundheitsversorgung in den Regionen: An über 56 Standorten in unseren Krankenhäusern, Poliklinika, Reha-, Pflege- und Eingliederungseinrichtungen sind wir Vorreiter in Medizin, Pflege und Betreuung. Rund 18.300 Mitarbeitende kümmern sich jährlich um das Wohlergehen von über einer halben Million Menschen. Denn für AMEOS gilt: Vor allem Gesundheit.
