Das Chirurgenteam des AMEOS Klinikums Haldensleben hat europaweit erstmalig ein Ultraschallskalpell der neusten Generation – das „SoundReach“ – bei einer Darmkrebsoperation erfolgreich eingesetzt.

Darmkrebs zählt zu den drei häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Jährlich erhalten, laut Angaben des Robert Koch-Instituts, über 60.000 Männer und Frauen diese Diagnose. Warum Darmkrebs entsteht, ist noch nicht vollständig erforscht. Häufig besteht jedoch eine genetische Veranlagung. Zudem erhöhen ungesunde Lebensgewohnheiten wie Rauchen, Übergewicht, Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung das Risiko.

Darmkrebs tritt bei älteren Menschen deutlich häufiger auf, als bei jüngeren: Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei etwa 70 Jahren. Personen unter 40 Jahren haben dagegen nur ein geringes Risiko an Darmkrebs zu erkranken.

Die Behandlung und Heilungschancen von Darmkrebs hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Stadiums der Erkrankung, der Lage des Tumors und der individuellen Gesundheit des Patienten. Früh erkannt, ist Darmkrebs aber oft gut behandelbar und mit hohen Heilungschancen versehen.

Zu den Behandlungsmethoden gehören unter anderem die Chemo- oder Strahlentherapie, die Immuntherapie und chirurgische Eingriffe. Hierbei werden die betroffenen Teile des Darms entfernt.

Je nach Ausdehnung des Tumors kann dies eine lokale Entfernung, eine Darmresektion oder in fortgeschrittenen Fällen eine Entfernung des gesamten Dickdarms (Kolektomie) sein.

Um während der Operationen präzise und schonende Schnitte durchführen zu können, werden in der modernen Medizin Ultraschallinstrumente, wie beispielsweise das Ultraschallskalpell eingesetzt. Hierbei  wird durch Umwandlung von elektrischer Energie in Ultraschallschwingungen das Gewebe in Schwingung versetzt. Diese Vibration ermöglicht es dem Skalpell, das Gewebe zu durchtrennen, während es gleichzeitig die Blutgefäße versiegelt. Dies führt zu geringerem Blutverlust und einer saubereren Operationsumgebung. Durch den Einsatz dieser Technologie wird das umliegende Gewebe weniger traumatisiert, was den Heilungsprozess unterstützt und die Genesungszeit verkürzt.

Ultraschallskalpelle sind schon seit einigen Jahren im Einsatz. Was ist also die Innovation des neuen „SoundReach“? Wie bei vielen Weiterentwicklungen sind die Unterschiede klein, aber fein.

Das „SoundReach“ ermöglicht allein durch seine Technik den sicheren Verschluss von Gefäßen mit einem Innendurchmesser von bis zu 7 Millimeter. Dadurch kann die Präzision und Sicherheit bei chirurgischen Eingriffen weiter erhöht und noch blutärmer operiert werden. Zudem verkürzt sich die Operationszeit hierdurch signifikant.

„Unsere Zielsetzung ist es, eine erstklassige medizinische Versorgung für unsere Patienten zu bieten. Die stetige Weiterbildung auf unseren Fachgebieten und die Verwendung moderner Medizininstrumente erhöhen die Sicherheit und unterstützen den Heilungsprozess unserer Patientinnen und Patienten“, erklärt Dr. med. Andreas Brügge, stellvertretender Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie.

Foto: AMEOS
BU: Ein Ultraschallskalpell erhöht die Präzision und Sicherheit bei chirurgischen Eingriffen und ermöglicht darüber hinaus blutärmere Eingriffe.

 

AMEOS Ost verbindet die 19 AMEOS Einrichtungen an elf Standorten in Sachsen-Anhalt mit insgesamt 1.900 Betten bzw. Behandlungsplätzen. Mit rund 4.100 Mitarbeitenden zählen wir zu den größten Arbeitgebern der Region.AMEOS sichert die Gesundheitsversorgung in den Regionen: An über 50 Standorten in unseren Krankenhäusern, Poliklinika, Reha-, Pflege- und Eingliederungseinrichtungen sind wir Vorreiter in Medizin, Pflege und Betreuung. Rund 18.000 Mitarbeitende kümmern sich jährlich um das Wohlergehen von über einer halben Million Menschen. Denn für AMEOS gilt: Vor allem Gesundheit.

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