Der Prostatakrebs, die bösartige Erkrankung der Vorsteherdrüse, ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes mit jährlich ca. 64.000 Neuerkrankungen. Meist entsteht der Prostatakrebs zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr. Eine Heilung ist im Frühstadium durch eine Operation oder Bestrahlung möglich. Aber auch bei weit fortgeschrittener Erkrankung sind effektive Maßnahmen zur Linderung von Beschwerden und zur Verbesserung der Lebensqualität möglich, die den Patienten häufig einen normalen Alltag ermöglichen.
Medizinische Schwerpunkte
Unser Anspruch
Das Prostatakarzinomzentrum am AMEOS Klinikum Haldensleben hat als interdisziplinäres Zentrum den Anspruch, Ihnen als Patient mit einer Prostatakrebserkrankung, Angehöriger oder auch Ratsuchender die bestmögliche Beratung und Behandlung zukommen zu lassen. Wir verstehen uns als das Kompetenzzentrum, in dem nicht nur das Organ behandelt, sondern auch die besondere Situation der Patienten berücksichtigt und individuelle Beratung ganzheitlich angeboten wird.
Im Prostatakarzinomzentrum arbeiten Spezialisten aller erforderlichen Fachbereiche nach den neuesten internationalen Richtlinien bei Diagnostik, Therapie und Nachsorge zusammen. Hierzu zählen unter anderem Urologen aus dem klinischen und niedergelassenen Bereich, Strahlentherapeuten, Onkologen, Psychoonkologen und Rehabilitationsmediziner, Narkosearzt und Schmerztherapeut.
Die Radikaloperation der Prostata erfolgt bei Patienten mit nachgewiesenem örtlich begrenztem Prostatakrebs. Es besteht die Möglichkeit einer offenen oder minimalinvasiven Operation (Schlüssellochtechnik). Dabei kann der Erhalt der Kontinenz und Potenz ermöglicht werden. Nach der Operation erfolgt eine rasche Mobilisierung und eine hochwirksame postoperative Schmerztherapie. Dabei kann das Schmerzmittel durch den Patienten selbst dosiert werden (mit einer sogenannten PCA-Pumpe). In der weiteren Betreuung werden standardisierte physiotherapeutische (Beckenbodengymnastik), sozialmedizinische und psychoonkologische Konzepte angewandt. Es erfolgt die Vermittlung einer Anschlussheilbehandlung.
Wenn vor einer geplanten Bestrahlung der Prostata eine Entfernung der Lymphknoten im Beckenbereich notwendig ist, kann dies ebenfalls mit einer „Schlüssellochoperation“ erfolgen.
Die Bestrahlung der Prostata ist eine Alternative zur Radikaloperation der Prostata. Sie kommt besonders dann in Betracht, wenn Patienten nicht für eine Operation geeignet sind.
Es besteht die Möglichkeit einer qualifizierten Schmerztherapie (medikamentös bzw. durch Bestrahlung). Weiterhin können Chemo- und Hormontherapie sowie knochenunterstützende Therapie bei Konchenmetastasen erfolgen.
Bei dauerhaft bestehender Inkontinenz, z. B. nach Behandlung eines Prostatakrebses bestehen – nach spezieller Diagnostik (Urodynamik) – Möglichkeiten einer Behandlung zur Wiederherstellung der Kontinenz. Hier kann eine Reizstromtherapie oder medikamentöse Therapie ausreichend sein oder operative Verfahren – wie die Einlage eines Bandes unter die Harnröhre oder die Implantation eines künstlichen Schließmuskels – durchgeführt werden.
Ansprechpartner
Frank Reiher
Chefarzt & Leiter ProstatakarzinomzentrumStudien
Folgende Studien wurden am Interdisziplinären Prostatakarzinomzentrum etabliert:
- "Prospektive, offene Kohortenstudie zur Erfassung der Nebenwirkungen und Patientencompliance einer 12-fach Prostatastanzbiopsie"
- PCO-Studie https://www.pco-study.com/info
- Prefere http://prefere-zentrale.de/index.php\page=2000
- g-RAMPP https://www.martini-klinik.de/de/fuer-aerzte/studien/studienuebersicht/g-rampp-studie/