Seit drei Jahrzehnten begleitet die AMEOS Eingliederung Osnabrück Menschen mit chronisch psychischen Erkrankungen auf dem Weg in ein möglichst eigenständiges und selbstbestimmtes Leben. In drei Häusern und zwei Tagesstätten bieten die Einrichtungen ein abgestuftes Betreuungskonzept – individuell angepasst an den jeweiligen Unterstützungsbedarf.

Im Mittelpunkt steht dabei der Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“. Die Bewohnerinnen und Bewohner erfahren alltagsnahe Begleitung: Sie lernen, sich selbst zu versorgen, einkaufen zu gehen, zu kochen, zu waschen – Fähigkeiten, die den Weg in eine eigene Wohnung und mehr Unabhängigkeit ebnen. Viele frühere Bewohner leben heute mit ambulanter Assistenz oder sogar völlig eigenständig – eine Entwicklung, die das Team mit viel Engagement und Überzeugung begleitet.

Mit einem stimmungsvollen Fest hat die AMEOS Eingliederung Osnabrück jetzt ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Ursprünglich war die Feier im Garten des Hans-Peter-Kitzig-Hauses I geplant, doch aufgrund von Regen und Wind wurde kurzerhand in den „Treffpunkt für Kunst & Kultur“ verlegt – mit vereinten Kräften, viel Spontanität und einem großen Gemeinschaftsgeist. Dank des Engagements aller Beteiligten wurde es dennoch ein gelungenes Fest mit Musik, Grillwurst und vielen schönen Begegnungen. 

Elisa Steindamm, Leitung der AMEOS Eingliederung Osnabrück, begrüßte Bewohnerinnen und Bewohner, Mitarbeitende und Gäste herzlich und blickte in ihrer Rede auf die Entwicklung der vergangenen drei Jahrzehnte zurück: „Was uns seit 30 Jahren trägt, ist die Überzeugung, dass jeder Mensch Potenziale hat – und dass es unsere Aufgabe ist, diese gemeinsam zu entdecken und zu stärken“, so Steindamm. „Wir begleiten unsere Bewohnerinnen und Bewohner auf ihrem Weg zu mehr Eigenständigkeit, mit Respekt, Vertrauen und echter Zuwendung. Diese Entwicklung mitzuerleben, ist für uns alle ein großes Geschenk.“ 

Auch Simon Oertel, Krankenhausdirektor des AMEOS Klinikums Osnabrück, würdigte in seinem Grußwort die Arbeit der Einrichtung und betonte die Atmosphäre, die in den Häusern spürbar sei: „Wenn ich die HPK-Häuser betrete, spüre ich sofort die Herzlichkeit und Wärme, die dort gelebt werden – das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern Ausdruck eines besonderen Miteinanders. Dafür danke ich dem gesamten Team von Herzen – und auch den Bewohnerinnen und Bewohnern, die diesen Ort zu dem machen, was er ist.“ 

Pflegedirektor Manfred Timm unterstrich die Bedeutung der Einrichtung für das AMEOS Klinikum Osnabrück: „Die Eingliederungshilfe ist ein fester Bestandteil unseres Hauses – nicht am Rand, sondern mittendrin. Hier wird mit großer Fachlichkeit und noch größerem Herzen gearbeitet.“

Benannt sind die Häuser nach dem früheren Medizinaldirektor Professor Hans-Peter Kitzig, einem Vordenker der modernen Psychiatrie, der sich früh für Teilhabe, Offenheit und Entstigmatisierung einsetzte. Seine Haltung prägt das Selbstverständnis der AMEOS Eingliederung Osnabrück bis heute – die Häuser sollen ein geschützter, aber kein abgeschlossener Ort sein, sondern ein Raum für Entwicklung, Normalität und Zugehörigkeit. Und auch nach 30 Jahren bleibt das Ziel klar: Menschen in ihrer Lebensrealität ernst nehmen, Ressourcen stärken, Perspektiven eröffnen – im Sinne eines würdevollen und selbstbestimmten Lebens.