Zum diesjährigen Weltkindertag macht das AMEOS Klinikum Eutin auf eine oft unterschätzte, aber potenziell lebensbedrohliche Gefahr für Kleinkinder aufmerksam: das Verschlucken von Knopfzellbatterien. Diese kleinen Batterien sind in zahlreichen Alltagsgegenständen enthalten – etwa in Fernbedienungen, Spielzeugen, Uhren oder LED-Teelichtern. Ihr kleines Format macht sie besonders gefährlich für Kinder unter drei Jahren.
„Gerade bei kleinen Kindern reichen schon wenige Minuten, um ernsthafte Schäden zu verursachen“, erklärt Dr. med. Hans-Georg Hoffmann, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin mit Neonatologie am AMEOS Klinikum Eutin. „Der Stromfluss innerhalb der Knopfzellenbatterie kann im Körpergewebe zu Verätzungen führen – erste Veränderungen sind schon nach 15 Minuten sichtbar. Nach etwa zwei Stunden drohen sogar lebensgefährliche Komplikationen wie eine Speiseröhren-Perforation“, so Dr. Hoffmann weiter.
Das Verschlucken von Knopfzellen ist kein Einzelfall und kommt regelmäßig vor. Je länger die Batterie im Körper verbleibt, desto größer das Risiko für bleibende Schäden oder sogar lebensbedrohliche Folgen. „Diese Gefahr ist im Alltag oft nicht präsent – dabei können Eltern mit einfachen Maßnahmen viel zur Sicherheit ihrer Kinder beitragen“, betont Lena Radtke, Krankenhausdirektorin der AMEOS Klinika Eutin, Oldenburg, Middelburg und Fehmarn. „Wir raten dringend dazu, Geräte mit Knopfzellen kindersicher aufzubewahren und regelmäßig auf beschädigte oder offen zugängliche Batteriefächer zu achten“, ergänzt Lena Radtke.
Was ist zu tun, wenn ein Kind eine Knopfzelle verschluckt hat?
- Sofort ärztliche Hilfe aufsuchen – Zeit ist entscheidend!
- Nicht auf Symptome warten – anfangs treten oft nur unspezifische Beschwerden wie Husten, Übelkeit oder Bauchschmerzen auf.
- Bei gesicherter oder vermuteter Verschluckung kann die Gabe von Honig vor dem Eintreffen im Krankenhaus helfen, die Schädigung zu reduzieren.
Während sich Knopfzellen im Magen in der Regel weniger gefährlich verhalten, ist insbesondere das Steckenbleiben in der Speiseröhre hochriskant. Durch die enge anatomische Lage kommt es gerade hier häufig zu Verätzungen (Nekrosen) und Verletzungen der Schleimhaut (Perforationen).
Zum Weltkindertag möchte das AMEOS Klinikum Eutin daher nicht nur feiern, sondern auch aufklären: Denn manchmal sind es die kleinsten Dinge – wie Batterien –, die große Auswirkungen haben können.