Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, den AMEOS Partnerorganisationen, Vertreter der Gerichte und Staatsanwaltschaften, der Kirchen sowie AMEOS Mitarbeiter waren zum offiziellen Festakt am Freitag, 20. September, in den AMEOS Festsaal in Neustadt gekommen.

Gruß- und Dankesworte überbrachten unter anderem die Sozialministerin des Landes Schleswig-Holstein, Kristin Alheit, der Landrat des Kreises Ostholstein, Reinhard Sager, der zweite stellvertretende Bürgermeister der Stadt Neustadt, Volker Weber, die beiden Bundestagsabgeordneten Bettina Hagedorn und Ingo Gädechens und Professor Dr. med. Matthias R. Lemke von der Landesarbeitsgemeinschaft der ärztlichen Leiterinnen und Leiter Psychiatrischer Krankenhäuser in Schleswig-Holstein.

AMEOS Vorstand Michael Dieckmann beschreibt die enge Verbindung zwischen der Neustädter Psychiatrie und der gesellschaftlichen Entwicklung in den letzten 120 Jahren: „Gesellschaftliche und politische Veränderungen, verursacht durch zwei Weltkriege, einen mehrfachen Paradigmenwechsel in der Behandlung psychisch Kranker, aber vor allem der menschenverachtende Umgang mit psychisch kranken und behinderten Menschen während der Zeit des Nationalsozialismus prägen die Geschichte der Neustädter Psychiatrie.“

Begonnen hat alles 1893 als Provinzial-Pflegeanstalt auf dem Gelände einer ehemaligen Zuckerfabrik. Schon 1905 werden im sogenannten „Festen Haus“ psychisch kranke Straftäter und gefährliche Patienten aus ganz Schleswig-Holstein untergebracht. Nachdem die Einrichtung in den 1940er Jahren zum Landeskrankenhaus und in den 1980ern zur Fachklinik für Psychiatrie, Neurologie und Rehabilitation wird, erfolgt 2005 die Privatisierung durch die AMEOS Gruppe.

Dass diese Entscheidung des Landes richtig war, betont Sozialministerin Alheit: „Schon lange tritt das AMEOS Klinikum Neustadt für eine humane Psychiatrie ein. Ich danke den AMEOS Mitarbeitern, die der Psychiatrie ein Gesicht geben.“ Die Sozialministerin hebt die besondere Bedeutung und das Engagement von AMEOS in Neustadt als verlässlichen Partner des Landes im Bereich des Maßregelvollzugs hervor und betont die finanzielle Unterstützung des Landes in Höhe von bisher 25 Mio. Euro bei der Weiterentwicklung der Angebote. „Die Investitionen des Landes, speziell in die forensische Psychiatrie, zahlen sich aus.“

Eindrucksvoll und anhand zahlreicher Bilder und Grafiken stellt Professor Dr. med. Cornelius Borck, der Direktor des Instituts für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität zu Lübeck, die Psychiatriegeschichte in Schleswig-Holstein in seinem Festvortrag dar. Auch Professor Lemke betont, dass es ein „langer Weg vom Aufbewahren, verwalten und pflegen zu einer modernen, von Wissenschaft und Integration geprägten Psychiatrie“ war.

Für den zweiten stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Neustadt, Volker Weber, gilt der Dank an AMEOS besonders für den Abbau von Vorurteilen und die Kommunikation mit der Stadt und den Bürgern: „Die Stadt Neustadt lernt anzuerkennen, welch wichtige Arbeit am Menschen im AMEOS Klinikum erbracht wird. Ich bitte Sie, den eingeschlagenen Weg des Dialogs und der Offenheit weiterzugehen.“

Für Landrat Reinhard Sager ist AMEOS ein wichtiger Partner, was die künftigen Herausforderungen im Kreis Ostholstein anbelangt: „Ich bin stolz AMEOS als großen Arbeitgeber in unserem Kreis zu haben. Mit seinen ausdifferenzierten Behandlungsangeboten ist das Klinikum gut aufgestellt in Bezug auf den demographischen Wandel  und die Zunahme psychiatrischer Erkrankungen in unserer Gesellschaft.“

Besonders die kulturellen Aktivitäten des Hans Ralfs-Hauses für Kunst und Kultur zeigen der Bundestagsabgeordneten Bettina Hagedorn, „was Kreativität für psychisch Kranke bedeuten kann“. Für sie trägt AMEOS damit zur Integration und veränderten Wahrnehmung psychisch Kranker bei.

Für die „kontinuierliche Zusammenarbeit, den regen Austausch und die Offenheit“ von AMEOS bedankt sich der Bundestagsabgeordnete Ingo Gädechens und bot weiterhin seine Unterstützung an.

Die Ärztliche Direktorin der AMEOS Klinika Neustadt und Lübeck, Dr. med. Sylvia Wachholz, stellt den Beitrag, den das Klinikum in der praktischen Facharztausbildung leistet, heraus. Auch die spezialisierten Angebote, z.B. der Bereich der Adoleszenzpsychiatrie, der Behandlung von Doppeldiagnosen (Sucht und Depression) oder der Eltern-Kind-Behandlung, sprechen für die „regionale, aber auch überregionale Bedeutung des Klinikums.“

Für AMEOS Vorstand Michael Dieckmann bietet die Zugehörigkeit zur AMEOS Gruppe  gute Voraussetzungen, um die künftigen Herausforderungen im
Sozial- und Gesundheitswesen in Angriff zu nehmen: „Als großer Krankenhausträger beschäftigen wir uns heute nicht mehr alleine mit der Gesundung kranker Menschen, sondern wir engagieren uns vielfältig und sehr bewusst im Bereich der Ausbildung und der Nachwuchsförderung. Durch die Zugehörigkeit zur AMEOS Gruppe können die Klinika auf die gegenseitige Unterstützung in einer großen Gruppe vertrauen.“