Pädiatrische Versorgung im Zentrum des Besuchs von Gesundheitsministerin Drese

Ueckermünde. Bei einem Besuch in Ueckermünde hat sich am 2. Juni Stefanie Drese, Ministerin für Gesundheit, Soziales und Sport in Mecklenburg-Vorpommern, über die vielfältigen Möglichkeiten der Zusammenarbeit der regionalen Akteure in der Gesundheitsversorgung informiert. Sie wurde von Patrick Dahlemann begleitet, der hier seinen Wahlkreis als Landtagsabgeordneter vertritt.

Nach dem Auftaktgespräch beim Ärztenetz HaffNet - einem Zusammenschluss von über 60 Haus- und Facharztpraxen in Vorpommern - besichtigte die Ministerin die Notfallambulanz des AMEOS Klinikums Ueckermünde. Seit mehr als zehn Jahren agieren AMEOS und HaffNet erfolgreich als Partner und entwickeln gemeinsam patientenorientierte Modelle in der Gesundheitsversorgung. Dazu gehören zwischen Krankenhaus und den ambulanten Ärzten abgestimmte Behandlungspfade, ein gemeinsames Aufnahme- und Entlassmanagement sowie Präventionsprojekte. „HaffNet ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie eine fachübergreifende ärztliche Kooperation aussehen kann und zeigt eindrucksvoll, wie eine gute Verzahnung des ambulanten und stationären Bereiches in einem Flächenland funktioniert“, betonte Drese nach ihrem Besuch. Themen wie eine verstärkte Kooperation, eine zunehmende sektorenübergreifende Koordinierung der Versorgung, aber auch Fortschritte in der Digitalisierung, welche im Rahmen der Gesundheitsreform weiter an Wichtigkeit gewinnen, seien in der Uecker-Randow-Region damit bereits seit über 20 Jahren gelebte Realität. „Damit ist HaffNet ein besonderer Zugewinn für die Region und ein Vorbild für die Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt“, so Drese.

Im Focus des Besuchs stand ein von HaffNet, AMEOS und der AOK Nordost entwickeltes Pädiatrisches Konzept. Dessen Ziel ist es, die medizinische Versorgung von Kindern in der Region bei hoher Qualität abzusichern. „Weil es nicht genügend Kinderärzte und Kinderärztinnen in der Fläche gibt, müssen wir enger mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen in den Hausarztpraxen zusammenarbeiten“, erklärt Chefarzt Dr. Christian Niesytto der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin des AMEOS Klinikums Anklam. Dazu soll es einen intensiven Austausch zwischen den Allgemeinmedizinern und Pädiatern geben. Zudem könnten die Krankenhausärzte stets durch fachärztliche Konsile via Telemedizin hinzugezogen werden und bei Bedarf würden die kleinen Patienten zur weiteren Diagnostik ambulant im Krankenhaus versorgt.

Für die Hausärztin Juliane Patzwahl eine gute Lösung. Zu ihr kommen viele Kinder regelmäßig zur Behandlung: „Mir liegt die pädiatrische Versorgung besonders am Herzen. Gerade in unseren ländlichen Strukturen fehlt es oft an niedergelassenen pädiatrischen Kollegen, sodass wir Hausärztinnen und Hausärzte auf eine gute Zusammenarbeit mit den stationären Abteilungen angewiesen sind, um die Kinder der Region optimal betreuen zu können“, erklärt die Fachärztin für Allgemeinmedizin aus Torgelow und Mitglied im Ärztenetz HaffNet.

Das Pädiatrische Konzept unterstützt auch die AOK Nordost. „In einer Region, in der es nur sehr wenige Kinderärztinnen und Kinderärzte gibt, werden die Familien von den Hausärztinnen und Hausärzten mit versorgt. Sie bekommen jetzt mit der Unterstützung von AMEOS, HaffNet und AOK Nordost zusätzliche medizinische Expertise an die Hand und können auf kurzem Weg Fachwissen teilen und anwenden – zum Wohle aller Familienmitglieder. Gemeinsam gestalten wir in dieser ländlich geprägten Region die gesundheitliche Versorgung seit vielen Jahren mit einer beispielgebenden Zusammenarbeit.“, sagt Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende AOK Nordost.

Auch Dr. Axel Paeger, Vorsitzender des Vorstandes der AMEOS Gruppe, sieht in der sektorenübergreifenden Kooperation den wichtigsten Impuls für die benötigten Versorgungsangebote. „Wir wissen um die Notsituation von Eltern kranker Kinder, die dringend Hilfe brauchen. Hier stehen wir zu unserer Verantwortung, die Versorgung in der Fläche auch für die Zukunft zu sichern. Dafür müssen wir die ambulant-stationären Grenzen überwinden, wie wir es mit dem Pädiatrischen Konzept zeigen und praktizieren wollen.“

Für den Familienvater Patrick Dahlemann, Chef der Staatskanzlei, ist die kindermedizinische Versorgung in der Region ein entscheidender Faktor dafür, „ob junge Familie bei uns bleiben oder auch neue hierherziehen. Dieser Modellansatz der Partner HaffNet, AMEOS und AOK bietet dafür gute Chancen.“, sagte er nach dem Treffen.