Rund drei Millionen chronische Wunden werden jedes Jahr in Deutschland behandelt. Das sind Wunden, die meist ohne eine äußerliche Verletzung scheinbar von selbst entstehen und von allein auch nicht wieder  abheilen. In mehr als der Hälfte der Fälle leiden die Betroffenen unter einem offenen Bein oder dem diabetischen Fußsyndrom. Andreas Hoffmann ist Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie im AMEOS Klinikum St.  Clemens in Oberhausen. Aus der Praxis weiß er, wie chronische Wunden an den Unterschenkeln und Füßen entstehen – und wie sie erfolgreich behandelt werden können. 

Herr Hoffmann, wie entstehen ohne äußere Einwirkung Wunden an den Beinen und Füßen?
Andreas Hoffmann: Offene Wunden sind in den meisten Fällen durch Gefäßerkrankungen hervorgerufen. Häufigste Ursache sind Verlegungen oder krankhafte Erweiterungen der Venen, die das Blut aus den Beinen zurück zum Herzen transportieren. Eine weitere Ursache können Verengungen der Arterien sein, die das Blut in die Gliedmaßen befördern. Durch den gestörten Blutdurchfluss wird das Gewebe nicht mehr ausreichend  mit Sauerstoff versorgt. Nach geraumer Zeit können Wunden entstehen, häufig das sogenannte offene Bein. In der Medizin sprechen wir vom Ulcus cruris – oder auch dem diabetischen Fuß.

Offene Wunden an den Unterschenkeln und Füßen treffen also häufig Menschen mit Diabetes Mellitus?
Andreas Hoffmann: Das ist eine typische Risikogruppe. Im Zusammenhang mit einem Diabetes Mellitus (Zuckererkrankung) sind oft die sehr feinen Schlagadern am Unterschenkel und Fuß von den Verengungen 
betroffen. Aber es gibt auch verschiedene andere Risiken. Rauchen führt bekanntermaßen zu starken Gefäßverkalkungen. Auch Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Krampfadern, abgelaufene Beinvenenthrombosen und einige Systemerkrankungen können zu Durchblutungsstörungen führen, in deren Folge sich chronische Wunden an den Unterschenkeln bilden. Betroffen sind meist Menschen über 70  Jahren, aber bei kombinierten Grunderkrankungen oder regelmäßigem Nikotinkonsum können Menschen durchaus auch schon wesentlich früher betroffen sein.

Lesen Sie das komplette Interview hier: AMEOS Gesundheitsserie