Behandlung bei Brustkrebs und Krebserkrankungen der Fortpflanzungsorgane
In unserem Gynäkologischen Krebszentrum behandeln wir Patientinnen mit Brustkrebs und Krebserkrankungen der Fortpflanzungsorgane mit den modernsten medizinischen Therapien. Ebenso wichtig ist uns eine besonders sensible Ansprache unserer Patientinnen.
Unsere Abteilung ist in eine interdisziplinäre Versorgungsstruktur eingebettet. Dazu gehören die Ärzte und Ärztinnen sowie Pflegekräfte unserer Klinik, Ihre Hausarztpraxis sowie niedergelassene Facharztpraxen und Experten verschiedener Disziplinen. Gemeinsam wird einen Behandlungsplan erstellt, in den alle Beteiligten – inklusive Sie und Ihre Angehörigen – eingebunden sind.
Unsere Sprechstunde „Gynäkologischer Krebs“ findet jeden Montag und Dienstag von 14 bis 16 Uhr und jeden Donnerstag von 16 bis 17 Uhr statt. Bitte melden Sie sich dafür im Sekretariat unserer Klinik an.
Die Vorteile unseres Gynäkologischen Krebszentrums auf einen Blick:
- Optimale medizinische Behandlung und Versorgung
- Modernste medizinische Ausstattung
- Individuelle Begleitung und Betreuung von der Diagnose bis zur Nachsorge
- Vernetzung aller in die Behandlung involvierten Ärzte, Ärztinnen und Experten
- Hohe fachärztliche Kompetenz mit spezialisiertem Know-how
- Speziell geschultes Fachpersonal
- Interdisziplinäre Kompetenz in einem eingespielten Team
- Sehr große Erfahrung in Diagnose und Therapie
- Umsetzung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse
- Einbindung in internationale Studien
Unter gynäkologischem Krebs werden Erkrankungen zusammengefasst, die die Fortpflanzungsorgane der Frau betreffen. Dazu zählen folgende fünf Krebsarten:
Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)
Eierstockkrebs gehört zu den aggressivsten Tumorerkrankungen. Da in frühen Stadien meist keine Symptome auftreten, wird er oft erst spät erkannt.
Weil neben den Eierstöcken auch Bauchfell und Lymphknoten entlang der großen Gefäße betroffen sein können, hängt der Erfolg einer Behandlung von Eierstockkrebs maßgeblich vom Erfolg der durchgeführten Operation ab. Um alle sichtbaren Tumore zu entfernen, müssen bei einer Operation neben der Gebärmutter und den Eierstöcken unter Umständen auch große Teile des Bauchfells, der Lymphknoten entlang der großen Bauchgefäße und andere Organe entfernt werden.
Die Klinik für Gynäkologie am AMEOS Klinikum St. Clemens Oberhausen ist auf diese Eingriffe spezialisiert. Die Behandlungsergebnisse in spezialisierten Zentren mit hoher operativer Erfahrung sind besser als in anderen Kliniken.
Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom)
Beim Gebärmutterkrebs handelt es sich um einen bösartigen Tumor des Gebärmutterkörpers, der sich fast immer aus der Schleimhaut entwickelt. Frauen nach den Wechseljahren sind am häufigsten davon betroffen. Gebärmutterkrebs wird meist früh entdeckt, da unregelmäßige Blutungen und erneute Blutungen nach den Wechseljahren ein Frühsymptom darstellen. Die Operation ist die Therapie der ersten Wahl. Dabei müssen die Gebärmutter und die Eierstöcke entfernt werden. In Abhängigkeit von der Ausdehnung und dem Tumorverhalten ist in einigen Fällen eine Lymphknotenentfernung entlang der großen Bauchgefäße notwendig. Die Operation bei Gebärmutterkrebs wird klassisch durch einen Bauchschnitt durchgeführt.
Das AMEOS Klinikum St. Clemens hat sich darauf spezialisiert, diesen Eingriff in frühen Stadien nicht nur per Bauchschnitt, sondern auch per Bauchspiegelung durchzuführen. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Bauchspiegelung gerade bei den früh entdeckten Formen die gleiche Sicherheit wie ein Bauchschnitt bietet. Bei einer Bauchspiegelung sind Wundheilungsstörungen weitaus seltener. Hiervon profitieren insbesondere Patientinnen mit Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Übergewicht.
Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)
Bösartige Tumore der Gebärmutter sind die häufigste Krebserkrankung der weiblichen Genitalorgane. Tumore, die am unteren Teil der Gebärmutter entstehen, bezeichnet man als Gebärmutterhalskrebs. Sie entwickeln sich meist aus Gewebeveränderungen am Muttermund, dem Ausgang des Gebärmutterhalses in die Scheide. Bei der Behandlung des Gebärmutterhalskrebses stehen grundsätzlich zwei verschiedene Therapien zur Auswahl: Operation oder Strahlen(chemo)therapie. Bei der Entscheidung für die Therapie ist die richtige Einschätzung der Tumorausbreitung sehr wichtig.
Die Einschätzung des Tumorstadiums erfolgt auf folgenden diagnostischen Wegen:
- klinische Untersuchung durch einen versierten gynäkologischen Onkologen
- Kernspintomographie des Unterleibes (MRT) für zusätzliche Informationen
- bei großen Tumoren Bauchspiegelung mit Entfernung der Lymphknoten entlang der Bauchschlagader (laparoskopische, paraaortale Staging-Lymphonodektomie) Dadurch kann festgestellt werden, ob der Tumor sich über die Lymphknoten auf den Bereich der großen Bauchschlagader ausgebreitet hat.
Schamlippenkrebs (Vulvakarzinom)
Bösartige Erkrankungen der Schamlippen sind selten. In den letzten Jahren treten diese Veränderungen häufiger auf. Gerade bei jüngeren Patientinnen ist eine Zunahme in dem Bereich zwischen Harnröhre und Klitoris zu verzeichnen. Schamlippenkrebs entwickelt sich meist über Vorstufen, so dass eine Früherkennung möglich ist. Beschwerden wie Brennen, Jucken, Schmerzen oder ein tastbarer Knoten können auf eine Veränderung hinweisen. Ein bösartiger Tumor wird durch eine Operation entfernt. Die Aussicht auf definitive Heilung ist nach erfolgreicher Operation sehr groß. Wir legen besonderen Wert darauf, dass nur so viel von den Schamlippen entfernt wird, wie es für die Tumortherapie notwendig ist. Meist können die Schamlippen zum Teil erhalten bleiben. Bei den größeren Tumoren müssen die Lymphknoten in den Leisten entfernt werden. Hier setzen wir in geeigneten Fällen als Besonderheit die Wächterlymphknotenentfernung (Sentinel-Lymphknotenentfernung) ein – so wie dies seit Jahren auch beim Brustkrebs üblich ist.
Scheidenkrebs (Vaginalkarzinom)
Scheidenkrebs (Vaginalkarzinom) ist eine seltene Tumorerkrankung. Sie macht nur 0,3% aller bösartigen Tumore der weiblichen Geschlechtsorgane aus. Am häufigsten erkranken ältere Frauen daran. In fast 90 Prozent der Fälle entwickelt sich ein primäres Vaginalkarzinom aus der obersten Schleimhautschicht. Dabei handelt es sich um sogenannte Plattenepithelkarzinome.
Die meisten in der Scheide vorkommenen Tumore entstehen vorwiegend durch bösartige Tumore in den Nachbarorgenen und nicht primär in der Schleimhaut der Vagina. Ein bösartiger Tumor kann bspw. im Bereich der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane in das Scheidengewebe einwachsen.
Vorsorge und Früherkennung
Sehr viele Frauen rund um die Welt sind jedes Jahr von Brustkrebs oder Krebserkrankungen der Fortpflanzungsorgane betroffen.
Obwohl die Medizin bei der Behandlung von Krebs stetig Fortschritte erzielt, ist die Vorsorge weiterhin das beste Mittel, um Leben zu retten.
Die Krebsvorsorge sollte daher regelmäßig in Ihrer Frauenarztpraxis durchgeführt werden. Viele Krebsarten verlaufen in ihrem Entstehungsstadium ohne Symptome. Eine frühe Erkennung während einer Kontrolluntersichung kann daher lebensrettend sein. Solche Kontrolluntersuchungen sind normalerweise schmerzfrei und können Schlimmeres verhindern.
Ein achtsamer Umgang mit dem eigenen Körper und ein gutes Körpergefühl können zudem helfen, Veränderungen des Menstruationszyklus, kleinere Beschwerden im Bauchbereich oder Knötchen im Brustgewebe zu erkennen und frühzeitig einen Arzt zur weiteren Abklärung aufzusuchen.
Diagnostik und Therapie
Wichtigstes Gremium für Entscheidungen bezüglich Diagnostik und Therapie im AMEOS Klinikum St. Clemens Oberhausen ist die Tumorkonferenz. In dem interdisziplinären Expertengremium tagen wöchentlich alle Kooperationspartner des fachübergreifenen Netzwerks.
Regelmäßige Teilnehmer sind die Ärzte und Ärztinnen der AMEOS Klinika Oberhausen und niedergelassene Facharztkollegen und Kolleginnen. Wenn Sie an einer gynäkologischen Krebsform erkrankt sind, wird Ihr persönliches Krankheitsbild - am besten noch vor der eigentlichen Behandlung - in diesem Expertengremium unter allen Seiten erörtert.
Gemeinsam werden weitere notwendige Diagnostikschritte festgelegt. Beispielsweise die Bestimmung der Tumormarker, eine Sonografie (Ultraschall), ein CT (Computertomographie), ein MRT (Magnetresonanztomographie) oder die Bestimmung der Risikofaktoren familiärer Vorbelastung für Krebs und vieles mehr.
Sind alle Befunde vollständig, wird in der Tumorkonferenz unter Einbeziehung aller Aspekte Ihre weitere Behandlung festgelegt.
Die Operation
Bösartige gynäkologische Tumore werden im Normalfall operativ entfernt. Dies geschieht so schonend wie möglich. Je nach Lage und Beschaffenheit des Tumors entfernen die erfahrenen Operateure das erkrankte Gewebe entweder mittels klassischem Bauchschnitt oder endoskopisch per Bauchspiegelung.
Die Endoskopie - die „Schlüssellochchirurgie“ - ist eines der Spezialgebiete der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe.
Ambulante Chemotherapie
Wir führen die meisten Chemotherapien ambulant durch. Diese medikamentöse Therapie ist häufig mit zahlreichen Fragen verbunden. Wir bieten Ihnen hier kompetente Hilfe an.
Das Gynäkologische Krebszentrum am AMEOS Klinikum St. Clemens Oberhausen ist ein Kompetenznetz aus spezialisierten Kolleginnen und Kollegen der Gynäkologie, Physiotherapie, Radiologie, Ernährungstherapie, (Psycho-)Onkologie, Strahlentherapie und Palliativmedizin. Wir sind interdisziplinär ausgerichtet, um unseren Patientinnen eine umfassende Diagnostik und Therapie anbieten zu können.
Interdisziplinäres Expertengremium
Die Tumorkonferenz ist ein beratendes Expertengremium. Unter Beteiligung aller Fachdisziplinen wird hier jeder Krankheitsfall individuell und interdisziplinär besprochen. Hierbei werden nationale und internationale Behandlungsempfehlungen (Leitlinien) berücksichtigt. Durch die Kooperation mit anderen Fachabteilungen und mit Kollegen und Kolleginnen, die in die Versorgung von krebserkrankten Patientinnen einbezogen sind, kann ein individueller und gleichzeitig an den Leitlinien orientierter Behandlungsplan erstellt werden.
Beratung zu allen Behandlungsschritten
Nach der Operation wird Ihr Status erneut in der Tumorkonferenz vorgestellt. Für die Beantwortung der meist sehr komplexen Frage, ob und welche Maßnahmen in Ihrem Fall erforderlich sind, ist der multiprofessionelle und ganzheitliche Ansatz der Tumorkonferenz ein großer Vorteil. Die Behandlungsschritte werden dabei stets gemeinsam beschlossen und individuell auf Ihre Situation abgestimmt.
Integration nicht rein medizinischer Leistungen
Über jede Tumorkonferenz wird ein Protokoll erstellt, das an alle beteiligten Ärzte geschickt wird. So werden Ihnen nicht nur Doppeluntersuchungen erspart, sondern es wird der lückenlose Informationsfluss von der ersten Diagnose bis zum Ende der Therapie und darüber hinaus gewährleistet. Der ganzheitliche Ansatz beinhaltet zudem die Integration nicht rein medizinischer Leistungen, von der Ernährungsberatung über die Seelsorge und psychoonkologische Betreuung, bis hin zur Anbindung an Selbsthilfegruppen.